Besondere Leistungen

Die Entscheidung für eine Kinderwunsch-Behandlung beinhaltet die Frage, wie die Erfolgsaussichten der einzelnen Therapieformen sind. Neben den Methoden der klassischen Reproduktionsmedizin möchten wir Ihnen auch unsere weitergehenden Leistungen im Einzelnen vorstellen.

Kryokonservierung

Ei- und Samenzellen tiefgefrieren.
Bei dieser Therapieform werden Spermien, (befruchtete) Eizellen oder Hodengewebe tiefgefroren. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt wiederverwendet werden. Spermien bleiben auch nach jahrelanger Lagerung in ihrer Funktionsfähigkeit voll erhalten und befruchtungsfähig. Ein Vorteil dieser Behandlungsform besteht darin, dass die Frau keine erneute Punktion der Eierstöcke vornehmen lassen muss. Auch eine erneute hormonelle Stimulation ist nicht nötig.
Für Patienten, bei denen eine Strahlen- oder Chemotherapie geplant ist, kann das gesunde Spermium, Hodengewebe oder die Eizelle entnommen und eingefroren werden. Späterer Kinderwunsch nach der Genesung kann so in Erfüllung gehen.

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Blastocystentransfer

Die befruchtete Eizelle einer Frau durchläuft ab dem Zeitpunkt der Befruchtung bis zur Blastozyste fünf Phasen. Diese Entwicklung kann allerdings aus natürlichen Gründen jederzeit von selbst aufhören, so dass nicht jede befruchtete Eizelle das Blastozystenstadium erreicht.
Die Phasen lauten:

Vorkernstadium (16-18 Stunden nach der Befruchtung). Sind die zwei Vorkerne verschmolzen, ist der Embryo entstanden
Nach zwei Tagen spricht man vom Zwei- und Vierzellerstadium
Nach drei Tagen ist das Achtzellerstadium erreicht
Nach vier Tagen ähnelt der Embryo einer Maulbeere (lat. Morulastadium)
Am 5. Tag ist das Blastozystenstadium erreicht

Wenn ein bis dahin weiterentwickelter Embryo in die Gebärmutter der Frau übertragen wird, spricht man von Blastozystentransfer.
Ein Zurückbleiben in dieser Entwicklungsdynamik markiert einen möglichen Defekt des Embryos mit der Unfähigkeit zur weiteren Entwicklung und Einnistung. Nur ca. 30 % der Vorkernstadien erreichen das Blastozysten-Stadium! Durch den Blastozystentransfer erreichen wir somit höhere Schwangerschaftsraten und können weniger als drei Embryonen transferieren. Dadurch reduziert sich im individuellen Fall das Risiko von Mehrlingsgschwangerschaften.

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Laser assisted hatching (Schlüpfhilfe)

Der Begriff des „Laser assisted hatchings“ heißt übersetzt „Schlüpfhilfe“.
Jeder Embryo ist von einer Hülle umschlossen, der „Zona pellucida“. Damit sich der Embryo in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann, muss er aus dieser Eihülle schlüpfen.
Die Therapieform des „Laser assisted hatching“ „hilft“ bei diesem Prozess des Schlüpfens: Ein mikroskopisch gesteuerter Laserstrahl dünnt dabei die Eihülle vor dem Embryotransfer an einer Stelle aus. Das Schlüpfen wird dadurch erleichtert.
Für wen ist diese Methode empfehlenswert?
Es kann sein, dass die „Zona pellucida“ bei Frauen ab 35 verdickt ist und in der Folge das Schlüpfen behindert wird. Auch bei Frauen mit mehreren erfolglosen IVF- und ICSI-Behandlungen (In-vitro-Fertilisation/Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) ist diese Methode anzuraten.
Das „Laser assisted hatching“ ist keine Kassenleistung. Sprechen Sie uns an, wir stehen Ihnen für Ihre Fragen gerne zur Verfügung.

PN-Scoring

Im Rahmen einer IVF ist das PN-Scoring eine Methode, bei der die befruchtete Eizelle untersucht wird. Kurz vor der Verschmelzung des mütterlichen und väterlichen Erbgutes, dem sogenannten Vorkernstadium (PN-Stadium, wobei PN für Pronucleus /Vorkern steht), wird die Eizelle durch bildgebende Diagnostik nach bestimmten Kriterien untersucht. Dabei wird festgestellt, welche Eizelle über das höchste Potential verfügt, sich zu einem einnistungsfähigen Embryo zu entwickeln. Die Eizellen mit den besten Eigenschaften werden für den Transfer ausgewählt.

PICSI® – Physiologische intracytoplasmastische Spermieninjektion

Männer mit geringer Spermienzahl weisen oft Spermien mit beschädigter DNA auf. Dann ist meist eine ICSI-Behandlung notwendig. Diese ungeeigneten Spermien mit beeinträchtigter Entwicklung und Schäden in der DNA können normal und gesund aussehen. Wenn sie aber für eine Befruchtung ausgewählt werden, kann dies zu einer schlechten Embryoqualität und Schwangerschaftsverlust führen oder zu einer niedrigen Befruchtungsrate oder ausbleibender Befruchtung. Bei der PICSI richtet sich die Auswahl der Spermien für die Injektion in die Eizelle nicht vorrangig nach dem Aussehen (Morphologie), sondern nach ihrem biochemischen Reifezustand.

Spermien, die vollständig ausgereift sind, haben an ihren Köpfen Sensoren (Rezeptoren) für Hyaluronsäure (Hyaluran), welches ein wesentlicher Bestandteil der Eizellhülle (Zona pellucida) ist. Bei der Durchführung der PICSI werden spezielle mit Hyalorongel beschichtete Schalen verwendet, an dem die reifen Spermien “binden”, während unreife Spermien weiterschwimmen. In einem zweiten Schritt werden die gebundenen Spermien nach ihrer Morphologiebeurteilt und die Besten zur Injektion in die Eizelle verwendet. Studien zeigen, das diese Spermien tendenziell keine oder geringere DNA-Schäden haben und daher zu einer höheren Befruchtungs- und Schwangerschaftsrate führen können.

Polkörperdiagnostik

Viele Paare in Deutschland bleiben ungewollt kinderlos. Das Ausbleiben einer Schwangerschaft oder das Auftreten von Aborten kann verschiedene Ursachen haben. Zu ihnen gehören auch Fehlverteilungen des Erbgutes (Chromosomen), welche natürlicherweise immer mal wieder auftreten, jedoch mit fortschreitendem Alter der Frau zunehmen. Solche Veränderungen im Erbgut können durch die Präimplantationsdiagnostik (PID) festgestellt werden, bei der dem Embryo eine Zelle entnommen wird, welche dann auf Chromosomenschäden untersucht wird. Aufgrund des Embryonenschutzgesetzes ist die PID in Deutschland nicht erlaubt. Darum greifen Fortpflanzungsmediziner zu einer erlaubten „Notlösung“. Sie untersuchen die so genannten Polkörperchen der Eizelle. Die Polkörperchen entstehen während der Entwicklung der unreifen Eizelle zur befruchtungsfähigen reifen Eizelle und enthalten die Hälfte des Erbgutes, welches die reife Eizelle nicht benötigt. In ihnen wird sozusagen der halbe Chromosomensatz „ entsorgt“. Bei dieser Untersuchungsmethode werden jedoch nur genetische oder chromosomale Veränderungen des mütterlichen Erbgutes erfasst. Das väterliche Erbgut wird nicht untersucht.

Akupunktur

Als begleitendes Verfahren bei unerfülltem Kinderwunsch, besonders für IVF und ICSI, bieten wir die Akupunktur in unserem Zentrum an. Akupunktur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und wird seit Jahrtausenden angewandt. Der Mensch wird als Ganzes betrachtet, und Seele und Körper werden in Einklang gebracht durch die Reize, welche durch das Ansetzen der Nadeln an bestimmten Körperstellen erzeugt werden. Hierbei werden unsere Patientinnen unmittelbar vor und nach dem Embryotransfer mit einem durch Studien belegten Behandlungskonzept behandelt. Diese Studien berichten von einer um 10-15% erhöhten Schwangerschaftswahrscheinlichkeit bei IVF-Behandlungen mit begleitender Akupunktur.